Nicht selten wird der Prototyp zum Prüfstein der Erfindung.
Die Frage nach einem Prototyp taucht stereotyp in beinahe jeder Verhandlung auf.
Grundsätzlich ist dazu auszuführen, dass Ihr/e erster/ersten Gesprächspartner oft aus dem technischen oder kaufmännischen Bereich kommt/kommen, wobei auch Techniker, eingebunden in ihren Tagesablauf, oft nicht alle Einzelheiten Ihrer Erfindung sofort verstehen, was Sie bei Kaufleuten ohnedies nicht voraussetzen können.
Einleuchtend ist allerdings die Tatsache, dass sich mit dem Prototypen darauf schließen lässt, wie eine evtl. Serie mit welchen Werkzeugen optimal realisierbar ist, dass Maschinenstundensätze kalkulierbar sind und Materialfragen erörtert werden können, ob alle Komponenten im eigenen Werk herstellbar sind, welche Toleranzen eingehalten werden müssen, wie sich die Montage gestaltet und dergleichen mehr. Fragen, die Ihnen möglicherweise gestellt werden. Vor allen Dingen aber geben Sie Ihrem/Ihren Gebenüber/n etwas in die Hand und wecken oft ein "Aha-Erlebnis".
Für den Kaufmann oder einen Werkmitarbeiter aus der Marketingabteilung lassen sich zudem Fragen nach der Kundenakzeptanz beantworten, nach dem Werbeaufwand abschätzen und Umsatz- und Gewinnerwartungen abwägen.
Beiden, Kaufleuten und Technikern, fällt durch den Prototypen die Entscheidung leichter, Ihre Erfindung zu befürworten und in sie zu investieren (Patentgebühren, Marktrecherche, Konstruktion, Sondermaschinen, Produktionsfläche, Formen, Werkzeuge, Montage, Qualitätskontrolle, Verpackung, zusätzliche Mitarbeiter, Werbung, Außendienst, Lizenzgebühren,...), um sie als ausgereiftes Produkt in die eigene Firmenpalette aufzunehmen oder aber Ihnen, dem Erfinder, abzusagen. Für und Wider ist oft ein schmaler Grat.
Machen Sie sich deshalb frei von der Vorstellung, dass Ihnen innerhalb weniger Tage eine Stellungnahme zugeht, und richten Sie sich grob auf mindestens vier Wochen ein, in denen Sie selbstverständlich mit der Konkurrenz weitere Gespräche führen können, ja gegebenenfalls sogar sollten. Allerdings birgt diese Vorgehensweise ab einem bestimmten Grad der Verhandlungen ungeahnte Risiken und zerstört möglicherweise gewonnenes Vertrauen.
Beachten Sie stets, dass Ihnen durch Firmenfusionen oftmals die internen Verflechtungen unbekannt sind und trotz Geheimhaltungsvereinbarung Informationen fließen.
Bei allen Fragen stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Ihr
Dr. Dr. Hans Schreiber